Grau ist, was ihr draus macht!

Veröffentlicht auf von Martin & Daniel

Wie befuerchtet haben graue Wolken und Regen erfolgreiche Trampaussichten niedergeschlagen. Das Gefuehl von "gewonnener" Zeit, die es jetzt moeglichst unterhaltsam zu fuellen galt, erinnerte stark an den Auftakt des vergangenen Mantelsonntag (wie sich spaeter herausstellen sollte, das Ende auch).
Wie jeden Samstag lockte der Halifax Farmers' Market Strassenmusiker, Fruehstueckssucher und Ausgeschlafene in die Hallen des alten Brewery Markts. Da wir unsere vergangenen Samstage lieber auf Berghaengen oder in Leihwagen verbracht haben, war es an der Zeit dieses Stadthighlight durch unsere Anwesenheit zu bereichern.
Gebaeck, Crepe, Saft, Kaba und Kunst. Meist vegetarisch, teils vegan, und wenn eine Kuh dran glauben musste, dann waren ihr die flauschigsten Samthandschuhe des Metzgermeisters sicher. Eat local! Think green! Eat fresh! Kontrastreich und fett gedruckt an allen Ecken.
All das verteilt in die Gewoelbekeller und Lagerhallen des frueher fleissig frequentierten Umschlagplatzes und untermalt (teilweise auch kraeftig ueberpinselt) von Strassenmusikern. Abenteuerlustige Banjosaiten und Versucherlich anpreisende Delikatessenproduzenten lassen junge wie alte Fuesse beschleunigen oder stehen bleiben. (Dementsprechend auch die dazugehoerige Fotoreihe immer locker aus der Huefte, im Treiben der Menge. Anschnitt, Perspektive und Schaerfe in marktschreierischer Unpraezision.)
Nach unserem Guten-Morgen-Crepe bleiben wir der oekorrekten und bewussten Konsumweise treu und schluerfen einen schwarzen Kaffee im Eineweltcafe "Just us!". Ein ruhiger Gegenpol mit ueberraschend studenten- bzw. reisendenfreundlichen Preisen.
Doch weil es so Spass gemacht hat, gibt es noch eine Runde rueckwaerts im bunten Treiben. Zwischen Blumenbukettverkaeufern, Geigensaitenstreicherinnen und Appetithaeppchen vom kanadischen Rind bekommen wir Lust auf eine Entdeckungsreise durch lokale Kneipen und deren Lieblingsgetraenke.
Schon vor dem ersten Bier unaussprechbare Biertitel im Split Crow, Pitcherausweichangebote im Maxwell's Plum, das Billigste in namenlosen Sportsbars, irische Pubs, die Auslaender "per Gesetz" nicht bedienen duerfen, andere, die das duerfen, aber nur oben, wieder Erstere, die einen immer noch Nichts ausschenken duerfen wollen, Pizza mit einem Becher Molson Canadian...
Wir finden schliesslich den Weg nach Hause. Der Apfelsaftkanister hat ein Loch (erklaerbar), Martins Nase einen Kratzer (weniger erklaerbar) und wir kochen Nudeln mit Spinat (immerhin).
Grau ist, was ihr draus macht. Regenwetter hat gestern nicht gestoert, da es uns in der Abreiseverschiebung bestaetigt hat und wir  Spass hatten, aber auch heute werden die Wassertropfen am Fenster nicht weniger. Nebel und Wolken haben sich zu einer undurchdringbaren Suppe vereinigt und versperren eine optimistische Wetteraussicht. Sobald sich eine Regenluecke findet, werden wir versuchen sie zu nutzen. Zum Warten gibt es gruenen Tee.
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T
:-))))) wir wollen ja nicht prahlen aber wir lassen es uns bei strahlend blauen Himmel und Temperaturen von 25 bis 30 grad extrem gut gehen:-))) Da kommt Sommerfeeling auf. Hoffe ihr habt auch ein paar Eierchen gesucht und gefunden;-))))
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